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ALLEE DER VEREINIGTEN BÄUME
 

Stadt Laatzen, Region Hannover

Ein Arboretum in Reih und Glied
Die Allee der Vereinigten Bäume auf der Hannover Messe

In Reih und Glied stehen sie, die 450 Bäume aus fast aller Welt, jedenfalls aus den Ländern der Erde, die ein gemäßigtes oder arktisches Klima haben, so dass die Pflanzen bei uns gedeihen können. Rund 400 Arten und Unterarten sind vertreten, darunter heimische Bäume, die gut bekannt sind wie die Stiel-Eiche, Quercus robur, die Sand-Birke, Betula pendula, die Sommer-Linde, Tilia platyphyllos, und die Winter-Linde, Tilia cordata, der Feld-Ahorn, Acer campestre und der Berg-Ahorn, Acer pseudoplatanus, die Rot-Buche, Fagus sylvestris, die Hainbuche, Carpinus betulus, die Gewöhnliche Rosskastanie, Aesculus hippocastanum, und die Echte Walnuss, Juglans regia.

Die meisten Bäume aber sind fremder Herkunft und bei uns seltene Erscheinungen. Der Südliche Zürgelbaum, Celtis australis, steht neben der Schwedischen Mehlbeere, Sorbus intermedia. Aus Ostasien stammen die Himalaja-Birke, Betula utilis, der Amur-Korkbaum, Phellodendron amurense, das Asiatische Gelbholz, Maackia amurensis, der Götterbaum, Ailanthus altissima, und der Schnurbaum, Spophora japonica. Ginkgo, Ginkgo biloba, und Urweltmammutbaum, Metasequoia glyptostroboides, aus China dürfen natürlich nicht fehlen. Nordamerika ist mit dem Riesenmammutbaum, Sequoiadendron giganteum, dem Amberbaum, Liquidambar styraciflua, dem Geweihbaum, Gymnocladus dioicus, und dem Tulpenbaum, Liriodendron tulipifera, der Rot-Eiche, Quercus rubra, und vielen anderen vertreten. Wie gut, dass die Bäume beschriftet sind, denn wer außer den Spezialisten sollte sie alle kennen. Dass der Begriff Vereinigte Bäume an die Vereinten Nationen erinnert, ist sicherlich gewollt. Und natürlich ist die Allee der Vereinigten Bäume auch als Symbol für den weltoffenen Messeplatz Hannover gemeint.

Ein Arboretum, ein Park der Bäume, ist auf dem Gelände der Hannover Messe entstanden, aber ein Arboretum von ganz ungewöhnlicher, langer und schmaler Form. Der Schweizer Gartenarchitekt Dieter Kienast hatte die Idee, zur Weltausstellung im Jahr 2000 die Allee der Vereinigten Bäume als stattliche, schnurgerade vierreihige Allee zu pflanzen. Sie ist ungefähr 900 m lang, 30 m breit und bedeckt mit den benachbarten kleinen Parks die Fläche von 45 ha. Am Westeingang der Hannover Messe beginnend, ist sie zu einer Achse geworden, die das Messegelände zentral erschließt. Es entstand nicht nur eine wichtige Verbindung, die zu Messezeiten von Menschenmassen bevölkert wird. Mit ihren sonnigen und schattigen Flächen und den vielen Bänken ist die Allee der Vereinigten Bäume bei allem Trubel auch zu einem grünen Ruheraum geworden. Zudem stehen die Bäume in einem reizvollen Kontrast zu der unmittelbar anschließenden modernen Architektur. Wer die Allee außerhalb der Messen besucht – der Eingang Nord ist immer geöffnet – der hat die Bäume fast für sich allein.

Da genügend Geld vorhanden war, konnten zwischen 1996 und 1999 verhältnismäßig große Bäume gepflanzt werden, so dass die Allee jetzt schon einen „erwachsenen“ Eindruck macht. Die großzügige Finanzierung reichte für ein unterirdisches Bewässerungssystem, über das den Bäumen auch Nährstoffe zugeführt werden. Kein Wunder, dass sie gut gedeihen.

Bewusst hat der Architekt ältere Traditionen aufgegriffen und die Herrenhäuser Allee als barockes Vorbild genommen. Auch die „Allée double“, die doppelreihige Lindenallee im Französischen Garten von Celle, hätte er als historisches Beispiel aus der Region heranziehen können. Der Reiz der Allee auf dem Messegelände liegt in der strengen geometrischen Form. Er liegt aber ebenso in der Abwechslung der Bäume aus aller Welt, die sich in Habitus und Farbe, in ihrer Rinde, in ihren Blättern und ihrer Blüte stark voneinander unterscheiden. Gelegentliche Lücken schaffen zudem Gegensätze von Licht und Schatten, bedeckten und offenen Räumen. So entstehen trotz der Geometrie die Kennzeichen eines Landschaftsparks: Harmonie und Kontrast, Ebenmaß und Überraschung.

Deutsche Messe
Messegelände
30521 Hannover
Fon 05 11/89-0

Größe ca. 45 ha
Frei zugänglich außerhalb der Messen vom Eingang Nord 2, Nordallee
Anfahrt vom Hbf. Straßenbahn 8 bis Endstation Messe-Nord