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Ludwigslust

Stadt Ludwigslust

Barockschloss und Landschaftspark
Der Schlosspark Ludwigslust

Halt und Struktur geben dem Park die Achsen, die schnurgerade auf das Schloss zulaufen, die Wege und Alleen und vor allem der imposante Kanal, der den Laubwald zentral teilt. Reizvolle Blickachsen sind es zugleich. Sie schließen den Schlosspark Ludwigslust auf und zeugen von der streng formalen Gliederung, die dem Barockarten zu eigen war, bevor der Trend zum Landschaftspark siegte. In der Stadt Ludwigslust lassen sich heute mehr barocke Züge entdecken als im Park.

Das wichtigste Denkmal des Barock aber ist das Schloss selbst. Seit der Zeit seiner Gründung hat sich das Umland gründlich verändert. Als 1731 mit dem Bau begonnen wurde, entstand in der waldreichen, einsamen Gegend zunächst nur ein kleines Jagdschloss. Erst als das Haus Mecklenburg-Schwerin Ludwigslust zur Hauptresidenz bestimmte, errichtete der Baumeister Johann Joachim Busch zwischen 1772 und 1776 das heutige prächtige Gebäude. Seine Ausstattung mit kostbaren Möbeln, Gemälden und Miniaturen ist sehenswert. Die nahe Papierfabrik produzierte den „Ludwigsluster Karton“, ein besonderes Pappmaché, das vergoldet wurde und bis heute Räume des Schlosses ziert. Wenn die Seitenflügel restauriert sind, wird Clara einziehen, das Nashorn auf dem monumentalen Gemälde des Jean-Baptiste Oudry. Das meisterliche Bild mit seiner beeindruckenden Größe von 3,10 x 4,56 m wird mit den anderen berühmten Tierbildern des französischen Barockmalers aus Schwerin nach Ludwigslust kommen, ein zusätzlicher Anreiz zum Besuch.

Zum Schloss gehörte von Anfang an ein Garten. Die strenge Gliederung mit den sternförmig auf das Gebäude zuführenden Sichtachsen ist das Erbe dieser großartigen barocken Anlage. Der zentrale Kanal, der zwischen den Flüssen Stör und Rögnitz aus 28 km Entfernung für die Kaskaden das Wasser zuführt, nötigt uns heute noch Respekt ab. Ansonsten ist es nicht zu übersehen, dass aus dem Park des Barock ein englischer Landschaftspark geworden ist. Kein Geringerer als Peter Joseph Lenné nahm wischen 1852 und 1860 die Umgestaltung vor. Weich geschwungene Formen und der Wechsel von offenen Rasen- und Wiesenflächen zu Laubwäldern bestimmen heute das Bild. Die heimischen Bäume, von denen uns die uralten Stiel-Eichen, Quercus robur, Bewunderung abverlangen, bekamen die Gesellschaft von Exoten. Zweizeilige Sumpfzypresse, Taxodium distichum, Riesenmammutbaum, Sequoiadendron giganteum, und Urweltmammutbaum, Metasequoia glyptostroboides, verschiedene Magnolienarten, Amerikanischer Tulpenbaum, Liriodendron tulipifera, Kaukasische Flügelnuss, Pterocarya fraxinifolia, Edelkastanie, Kastanea sativa, und Carolina-Schneeglöckchenbaum, Halesia carolina, hielten Einzug und sorgen für Abwechslung.

Wer den ganzen Park durchwandern will, braucht Zeit und Kondition. Aber schon der kleine Rundweg, der auf dem kostenlosen Faltblatt zur Besucherinformation rot markiert ist, gibt einen guten Einblick in den Park. Der Rundgang beginnt am westlichen Seitenflügel des Schlosses, biegt vor der Bronzebüste des Großherzogs links in die Allee von Winterlinden, Tilia cordata, und führt an dem roten Backsteinbau der katholischen Kirche St. Helena vorbei, dem frühesten neugotischen Bau in Mecklenburg, zu dem die große Sumpfzypresse, Taxodium distichum, dahinter mit ihrem lichten Grün einen schönen Kontrast bildet. Wer genauer hinsieht, der erkennt die Luftwurzeln, die sogenannten Knie, die rund um den Baum aus dem Boden ragen. Hinter der Kirche biegt der Weg nach links, um dann gleich wieder nach rechts über den Kanal zu führen. Nach kurzer Strecke lohnt sich der beschilderte kleine Abstecher zum Helenen-Paulownen-Mausoleum. Hier ruht nicht die Zarentochter, nach der die Paulownie, der aparte Blauglockenbaum, Paulownia tomentosa, aus China benannt wurde, sondern ihre Schwester. Nächste Station ist die steinerne Brücke über den Kanal, der sich zur Rechten sanft durch die Wiesen schlängelt und links schnurgerade den Wald durchschneidet. Der Weg quert dann eine weitere kleine Brücke und den Johannisdamm. Die Blickachse gibt nach rechts die Sicht durch eine Allee von Rosskastanien, Aesculus hippocastanum, auf die Kirche St. Helena frei. Dann kommt der Weg am Louisen-Mausoleum vorbei, von dem man über den See hinweg frei auf das Schloss sehen kann. Sanft nach rechts biegend endet der Rundweg am Ausgang zum Parkplatz oder am Ostflügel des Schlosses. Das Schlosscafé mit seinem guten Kuchen lädt zur Stärkung ein. Besondere Erlebnisse hält der Park mit den Konzerten des Musikfestes Mecklenburg-Vorpommern und dem beliebten Kleinen Fest im großen Garten bereit.

Schloss Ludwigslust
Schlossfreiheit, 19288 Ludwigslust
Fon 0 38 74/5 71 90
E-Mail info@schloss-ludwigslust.de
Eigentümerin Land Mecklenburg-Vorpommern,
Staatliche Museen

Schlosspark Ludwigslust
Eigentümerin Land Mecklenburg-Vorpommern,
Verwaltung der staatlichen Schlösser und Gärten
Werderstraße 4, 19055 Schwerin
Fon 03 85/50 91 24
www.mv-schloesser.de
Größe 135 ha, frei zugänglich, Schloss Eintritt 5 €
Anfahrt A24, Ausfahrt Ludwigslust
B5 Hamburg-Berlin, B191 Celle-Uelzen-Ludwigslust
Bahn über Schwerin