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Stadtpark

Freie und Hansestadt Hamburg

Ein Park für das Volk
Der Stadtpark Winterhude

„Die Platanenallee, ein wahrer Dom von Bäumen, schattenspendend, mit bröckelnder Rinde, als wäre dem Stamm die Haut abgezogen.“ So hat Ralph Giordano in glücklichen Kindertagen die mächtige Allee im Stadtpark Winterhude erlebt. Etwas später, als die Nazis ihr Unwesen trieben, suchte er, der ganz in der Nähe wohnte, im Stadtpark Zuflucht vor seinem braunen Lehrer. Dieser drangsalierte ihn nur deswegen, weil Giordanos Mutter Jüdin war. In seinen Erinnerungen wird der Stadtpark zu einem Ort der Zeitgeschichte. Der Park war 1912 von Fritz Schumacher geschaffen, der Ideen von Alfred Lichtwark einbezogen hatte. Fertiggestellt wurde Hamburgs größter Park erst in den zwanziger Jahren nach Ergänzungen von Otto Linne. In der Gestaltung wurden Gedanken der Reformbewegung der Gartenkunst aufgegriffen. Kennzeichnend sind großzügige Sichtachsen und ein buntes Freizeit- und Bildungsangebot für die Bevölkerung. Die Anlage steht unter Denkmalschutz und gehört zu den bedeutendsten Volksparks, die vielen anderen Planungen von Volksparks in Deutschland als Vorbild diente. Nach den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg und den Umgestaltungen in der Nachkriegszeit begannen die Restaurierungen des Parks.

Die Festwiese ist so weitläufig, dass man auf ihr liegen und an anderer Stelle Fußball spielen kann. Spielplätze und Grillplätze bieten weitere Möglichkeiten der Entspannung. Für den, der sich sportlich betätigen will, stehen die Jahn-Kampfbahn, das Freibad am Stadtparksee, die Beach-Volleyballplätze und die Reitbahn bereit. Auf einem kleinen See können die Modellbauer ihren Schiffen freien Lauf lassen. Aber auch Kunst und Bildung kommen nicht zu kurz. Der Pinguinbrunnen von August Gaul, Diana auf dem Hirschen oder der nachdenkliche Heinrich Heine, alle in Bronze gegossen, bevölkern den Park. Für den Musikfreund gibt es Bühnen für Freiluftkonzerte. Das Planetarium, aus einem Wasserturm entstanden, erfreut nicht nur die astronomisch Interessierten, von hier hat man einen herrlichen Blick über den ganzen Stadtpark.

Aber auch derjenige, dessen Interesse den Pflanzen gilt, kommt auf seine Kosten. In dem weitläufigen Park verstreut finden sich sehenswerte Bäume und einige dendrologische Raritäten. Im Mai ist der Rhododendronpfad im Ostteil des Parks einen Besuch wert, wenn die 300 verschiedenen Sorten, meist Hybriden, voll erblüht sind. Nicht weit davon entfernt stehen am Rande einer Rasenfläch sechs Urweltmammutbäme, Metasequoia glyptpstroboides, ein Riesenmammutbaum, Seqoiadendron giganteum, und eine Gruppe von Schlangen-Fichten, Picea abies 'Virgata'.

An anderer Stelle sind eine mächtige Ungarische Eiche, Quercus frainetto, und ein stattlicher Schnurbaum, Sophora japonica, zu entdecken. In der Umgebung der Skulptur "Tanzende Mädchen" von Karl August Orth stehen die mehrstämmige Wintergrüne Eiche, Quercus turneri 'Pseudoturneri', der Blauglockenbaum, Paulownia tomentosa, drei kleine Schirmtannen, Sciadopitys verticillata, und eine Mähnenfichte, Picea breweriana.

An der Platanenallee, die schon Ralph Giordano beschrieben hatte und die 2002 durch Jungpflanzen erneuert wurde, wachsen zwei Gruppen des Eisenholzes, Parrotia persica. In einiger Entfernung davon sind eine Orient-Buche, Fagus orientalis, eine Persische Eiche, Quercus macranthera, und ein Amerikanisches Gelbholz, Cladrastis lutea, erwähnenswert. Ein bisschen witer entfernt steht der Borstige Flügelstrauch, Pterostyrax hispida, mit seinen aparten weißen Blüten, die an bis zu 25 cm langen Rispen hängen.

Mit seinen Freizeitangeboten und den vielen Veranstaltungen, mit seiner künstlerischen Gestaltung und den Skulpturen wie auch mit den sehenswerten Gehölzen kommt der Stadtpark ganz unterschiedlichen Interessen entgegen. Wer aber beschauliche Ruhe liebt, der muss an einem schönen Sommersonntag nach stillen Plätzen suchen. Dann kann der Park stark bevölkert und laut sein.

Saarlandstraße/Südring
Eigentümerin Freie und Hansestadt Hamburg
Behörde für Umwelt und Gesundheit
Billstr. 84, 20539 Hamburg
Fon 0 40/4 28 45-39 28
E-Mail heino.grunert@bug.hamburg.de

Größe 150 ha, frei zugänglich
Führungen nach Anmeldung
Anfahrt S1 Alte Wöhr, U3 Saarlandsraße
Infoblatt: umwelttelefon@ub.hamburg.de