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Französischer Garten

Stadt Celle, Landkreis Celle

Allée double: Linden zur Repräsentation
Der Französischer Garten

Die doppelte Lindenallee ist Mittelachse und markantes Kennzeichen des Französischen Gartens, der südlich des Celler Schlosses liegt. Sie wurde schon 1695-1696 angelegt und musste 1951 und 1953 vollständig erneuert werden. Ihre Entstehung verdankt sie der welfischen Residenz in Celle, denn sie war Bestandteil eines höfischen Barockgartens. Von einem vorangegangenen Garten der Renaissance steht noch das sogenannte Schlösschen, ein kleiner Fachwerkbau von 1611. Den Barockgarten hatte Herzog Georg Wilhelm bei den französischen Gärtnern Henri Perronet und René Dahuron in Auftrag gegeben. Sie legten nach französischem Vorbild einen repräsentativen Zier- und Nutzgarten an. Zu beiden Seiten der für die Region einmaligen Allée double schlossen sich rechteckige Gartenquartiere an. Außer der Doppelallee erinnern nur noch der runde Teich, die Fontäne und einige Hecken an die barocke Anlage. Auffällig ist, dass ein architektonischer Bezugspunkt fehlt.

Mit der Übernahme der englischen Königswürde endetet 1705 in Celle die herzogliche Residenz, der König kam nur noch kurzzeitig hier her und der Garten begann zu verwildern. Nach 1772, als die dänische Königin Caroline Mathilde wegen einer Romanze mit dem Leibarzt Johann Friedrich Struensee nach Celle verbannt war, gewann der Garten wieder an Bedeutung und wurde in einen englischen Landschaftspark verwandelt. Auf ihn gehen die geschwungenen Wege und der Wechsel von Rasen und Baumgruppen zurück. An Caroline Mathilde erinnert das 1784 am Ende der Lindenallee aufgestellte Denkmal.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde im Norden ein Teil des Gartens für das in der ehemaligen Orangerie untergebrachte Institut für Bienenforschung abgetrennt, es wurden ein Kinderspielplatz und ein kleiner Rosengarten angelegt. Der Park erfuhr dadurch eine Belebung, verlor aber auch an Substanz. Betritt man den Park von Süden, vom Zugang Maulbeerbaum-Allee aus, bietet sich dem Besucher schon außerhalb des Gartens südlich des Magnusgrabens der Blick auf die Allee von Weißen Maulbeerbäumen, Morus alba. Von den sehenswerten Bäumen im Park seien als Beispiele im Südosten in der Nähe des Zugangs Wehlstraße Trompetenbaum, Catalpa bignonioides, Eschen-Ahorn, Acer negundo, und Götterbaum, Ailanthus altissima, genannt. Östlich des Teichs steht der Riesenmammutbaum, Sequoiadendron giganteum, und an seinem westlichen Ufer sind Urweltmammutbaum, Metasequoia glyptostroboides, Amur-Korkbaum, Phellodendron amurense, und Zweizeilige Sumpfzypresse, Taxodium distichum, zu bewundern. Auch wenn sie nicht jedermanns Sache sind, so werten einige zeitgenössische Kunstwerke den Park doch auf.

Unmittelbar südlich des Französischen Gartens schließt sich an der 77er Straße der Celler Stadtpark an. Er liegt auf dem Gelände der ehemaligen Heidekaserne, die heute der Sitz des Landkreises Celle ist. Der 2 ha große öffentliche Park wurde in den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts von den Gartenarchitekten Günter Nagel und Christoph Schonhoff angelegt.

Auf dem Weg vom Bahnhof in die Innenstadt liegt die kleine Parkanalge Trift, eine ehemalige Viehtrift, die schon seit 1680 in eine Grünanlage verwandelt wurde.

Französischer Garten
Magnusstraße, 29223 Celle
Eigentümerin Stadt Celle, Grünflächenamt
Lüneburger Str. 66, 29223 Celle
Fon 0 51 41/ 93 90 11, www.celle.de

Größe 9,4 ha, frei zugänglich
Führungen nach Anmeldung
Fon 0 51 41/12 350 u. 12 455
Gebührenpflichtiger Parkplatz
Bus vom Bahnhof Celle