Sie sind hier: Gärten und Parks A-K Hamburg Hirschpark  
 HAMBURG
Baumschule v. Ehren
Botanischer Garten
Hirschpark
Jenischpark
Planten un Blomen
Stadtpark
 GÄRTEN UND PARKS A-K
Agathenburg
Aschauteiche
Bad Bevensen
Bad Eilsen
Bad Grund
Bad Nenndorf
Bad Pyrmont
Bispingen
Braunschweig
Bremen
Celle
Dammereez
Ebstorf
Ehestorf
Ellerhoop
Emmerthal
Gadow
Göttingen
Hamburg
Hannover
Harbke
Hösseringen
Isenhagen
Klein Offenseth-Sparrieshoop

HIRSCHPARK
 

Freie und Hansestadt Hamburg

Der Ruhe weisem Genuss
Der Hirschpark

Mächtige Bäume begrüßen den Besucher, der von der Elbchaussee her den Hirschpark betritt. Sie bestimmen den Charakter des Parks. Heimische Baumarten wie Stiel-Eiche, Rot-Buche, Berg-Ahorn und Linde überwiegen. Viele stammen aus der Zeit der Parkgründung. Zwischen ihnen scheint das weiße Mauerwerk des klassizistischen Landhauses hindurch, das der dänische Architekt Christian Frederik Hansen 1789 für den Hamburger Kaufmann Johann Cesar Godeffroy erbaute. Heute wird die Villa von einer Balettschule genutzt und ist nicht öffentlich zugänglich. Das seitlich daneben gelegene mit Reet gedeckte „Witthüs“ entstand ursprünglich als Bauernhaus und diente dann als Kavaliershaus Angestellten und Gästen als Unterkunft. In ihm wohnte der Dichter, Komponist und Orgelbauer Hans Henny Jahn von 1950 bis zu seinem Tode im Jahr 1959. Heute kann man hier in angenehmer Atmosphäre seinen Tee, leckeren Kuchen oder das schmackhafte Gewürzbrot genießen.

Über dem Portal des klassizistischen Landhauses der Godeffroys steht der Spruch „Der Ruhe weisem Genuss“. In der Tat umfängt den Besucher wohltuende Ruhe, wenn er den Verkehr der Elbchaussee hinter sich gelassen hat und den Park betritt. Auch an sonnigen Wochenenden können – im angenehmen Gegensatz zu manch lautem Stadtpark – die Ausflügler die Ruhe des weitläufigen Parks nicht wirklich stören. Vielmehr verbreiten die Gruppen von Menschen, die Familien mit ihren Kindern, die durch den Park wandern, Picknick machen und diejenigen, die joggen oder ihre Hunde ausführen, eine fröhliche und friedliche Atmosphäre.

Seitlich vor der Villa setzt sich der formale Repräsentationsgarten im französischen Stil mit seinen Blumenbeeten vom englischen Landschaftspark ab. Von hier aus erschließt eine vierreihige Allee aus mächtigen Linden den Park. Daneben breiten sich die gelben Azaleen mit ihrem betörenden Duft aus und die großen Rhododendronbüsche, die einen Besuch des Parks zur Blütezeit im Mai oder Juni besonders attraktiv machen. Zwischen den Rhododendren steht als Seltenheit die größte Schirmtanne Deutschlands, Sciadopitys verticillata. Der sonst zierlich bleibende Baum erreicht hier einen Stammumfang von 1,72 m und eine Höhe von ca. 8 m. Mit diesen Maßen zählt er zu den „Champion Trees“, den stärksten Bäumen eines Landes.

Am Ende der Lindenallee konzentrieren sich die wertvollsten und auch die größten Bäume des Parks. Hier trifft man auf einen weiteren „Champion“, den mächtigen Berg-Ahorn, Acer pseudoplatanus, und größten Baum des Parks. Sein schuppiger Stamm hat einen Umfang von 5,22 m, er ist ca. 20 m hoch und der Durchmesser seiner Krone misst stattliche 37 m. Auch die in seiner Nähe stehende Rosskastanie, Aesculus hippocastanum, gehört mit 3,73 m Stammumfang noch zu den stärksten ihrer Art in Norddeutschland. Die ehrwürdigen Stiel-Eichen, Quercus robur, erscheinen nicht weniger imposant, nur weil sie von anderen ihrer Art wie den Ivenacker Eichen in Mecklenburg-Vorpommern noch übertroffen werden.

Die heimische Trauben-Eiche, Quercus robur subsp. sessiliflora, ist ebenso vertreten wie die aus Nordamerika stammende Rot-Eiche, Quercus rubrum. Dicht neben der Gewöhnlichen Ross-Kastanie steht der Amerikanische Tulpenbaum, Liriodendron tulipifera. Auch die Strauch-Rosskastanie, Aeculus parviflora, kommt aus Nordamerika, ebenso wie die bei uns inzwischen stark verbreitete Späte Traubenkirsche, Prunus serotina, von der im Hirschpark ein stattliches Exemplar steht. Vor Waldrand heben sich die drei Urweltmammutbäume, Metasequoia glyptostroboides, ab. Die zunächst nur als Fossil bekannte Baumart wurde in China erst 1941 als lebender Baum entdeckt und trat danach seinen Siegeszug in unsere Parks und Gärten an. Götterbäume, Ailantus altissima, und ein kleinerer Ginkgo, Ginkgo biloba, aus China, Japanische Schnurbäume, Sophora japonica, die als Eisenholzbaum bekannten Parrotien, Parrotia persica, aus dem Iran, die Kaukasische Flügelnuss, Pterocarya fraxinifola, der Kolchische Spitzahorn, Acer cappadocicum, aus dem Kaukasus und die Sibirische Federspiere, Sorbaria sorbifolia, vervollständigen den Baumbestand des Hirschparks.

Gleich neben den sehenswerten Bäumen liegt das Gatter mit dem Damwild, das den Park seinen Namen zu recht tragen lässt. Im Wildgehege Klövensteen stolzieren zwischen den Hirschen Pfauen und lagern Wildgänse. Irgendwo im Wald, in den der Park zur Elbe hin übergeht, ruft ein Kolkrabe. Die Lage auf einer Endmoräne hoch über der Elbe ist von besonderem Reiz, wenn man sich dem Steilufer nähert und der Wald an einigen Stellen den Blick auf den breiten Fluss frei gibt.

Von hier aus kann man zurück zum Witthüs und nach Blankenese wandern oder weiter über den Blankeneser Kirchweg, In de Bost, Elbchaussee und Winkelmannstraße zum S-Bahnhof Hochkamp gehen. Wer gut zu Fuß ist und sich eine weite Wanderung zutraut, der kann von der Straße In de Bost rechts die Franz-Gartmann-Treppe das Steilufer zur Elbe hinabsteigen und dann nach links auf dem Elbewanderweg, vorbei am Café Jacob, bis zum Fähranleger Teufelsbrück laufen und von hier mit dem Schiff über Finkenwerder zu den Landungsbrücken fahren.

Größe 26 ha, frei zugänglich
Führungen nach Anmeldung
Eigentümerin Freie und Hansestadt Hamburg
Behörde für Umwelt und Gesundheit
Billstr. 84, 20539 Hamburg
Fon 040/4 28 45-39 28
E-Mail heino.grunert@bug.hamburg.de
Verein der Freunde des Hirschparks Blankenese
Vorsitzende Inge Hansen, Fon 040-83 53 93

Anfahrt S1 oder S 11 Blankenese,
Erik-Blumenfeldplatz, Dockenhudener Str.,
Elbchaussee, nach 100 m rechts
Vom Bahnhof Blankenese (nur eine Station)
oder Bahnhof Altona Metrobus 1 bis Mühlenberg